Prothetischer Sprunggelenkersatz

Einführung

Der Sprunggelenkskomplex wird aus zwei Gelenken, dem oberen und dem unteren Sprunggelenk gebildet (siehe Abbildung). Das obere Sprunggelenk ermöglicht die Abrollbewegung des Fußes, durch Fußhebung und -senkung. Das darunter liegende untere Sprunggelenk führt Bewegungen wie das Ein- und Auswärtskippen durch.

Trotz der hohen täglichen Belastungen, denen das Sprunggelenkes ausgesetzt ist, stellt die Arthrose im Sprunggelenk eher eine Seltenheit dar. Doch auch hier kann, wie bei allen Gelenken, die starken Belastungen ausgesetzt sind, ein degenerativer Knorpelschaden auftreten. Die Knorpelschäden im Sprunggelenk sind meist Folge von unfallbedingten Gelenkverletzungen (meistens Knöchelfrakturen) oder Gelenkschädigungen als Folge einer rheumatischen Erkrankung. Sportler leiden ebenso, aufgrund der überdurchschnittlichen Belastung und in Folge von Verletzungen, häufig an einer Sprunggelenksarthrose. Im Laufe der Erkrankung können Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Gelenkinstabilitäten auftreten.

Therapie

Je nach Ausprägung des Krankheitsbildes lassen sich viele Begleitbeschwerden ohne eine Operation lindern. Hier stehen verschiedene Medikamente, Gelenkinfiltrationen, individuell geformte Schienen, orthopädische Schuhzurichtungen sowie Physikalische Therapien zur Verfügung.

Bei fortgeschrittenem Gelenkschaden kann der behandelnde Arzt operative Therapieformen hinzuziehen. Diese reichen von der Arthroskopie bis zum Gelenkersatz.

Bei der Arthroskopie handelt es sich um eine Untersuchung mit einem Spezielendoskop. Während einer Arthroskopie kann der Operateur das Gelenk durch minimale Hautschnitte genau untersuchen und Eingriffe mit Hilfe spezieller Instrumente durchführen.

Im Falle starker Knorpel-/ Knochenschäden galt die Versteifung des Sprunggelenkes lange Zeit als die bedeutsamste Behandlungsoption. Heute gibt es eine weitere Alternative: die Implantation eines künstlichen Sprunggelenkes (Endoprothese). Der Gelenkersatz durch eine Endoprothese ist derzeit nur für das obere Sprunggelenk möglich (siehe Abbildung).

Obere Sprunggelenksprothese

Die obere Sprunggelenksprothese (OSG-TEP) wird in der Regel über einen vorderen Hautschnitt und Freilegung des Gelenkes eingesetzt. Die in unserer Klinik verwendete Endoprothese ist die STAR® Sprunggelenksprothese. Sie zählt zu den weltweit am häufigsten eingesetzten Sprunggelenksprothesen, so dass hier neben großen klinischen Erfahrungen auch die längsten Nachuntersuchungszeiten vorliegen. Die STAR® Sprunggelenksprothese besteht aus einer Schienbeinkomponente und einer Sprungbeinkappe aus Kobalt-Chrom-Legierungen. Diese beiden Komponenten wachsen in den ersten 6 Wochen nach der Operation fest in den Knochen ein. Zwischen den beiden Metallkomponenten liegt ein Kunststoff-Gleitkern, der nicht in den Knochen einwächst und die Beweglichkeit des oberen Sprunggelenkes erzeugt (siehe Abbildung). Die Operationsdauer beträgt in der Regel 1-2 Stunden, sie kann sich jedoch bei zusätzlich notwendigen Eingriffen auch verlängern.

Nachbehandlung

Die durchschnittliche Krankenhausaufenthaltsdauer nach Implantation einer oberen Sprunggelenksprothese liegt bei zwei Wochen. Das Sprunggelenk wird nach der Operation mit einer Unterschenkelgipsschiene ruhiggestellt. Nach Abklingen der Gewebeschwellung und Entfernung der Hautnähte, wird ein Unterschenkelstiefel angepasst, in dem eine Vollbelastung des Beines möglich ist. Nach etwa sechs Wochen können die Patienten ihren Fuß ohne äußere Stabilisierung wieder voll belasten. Für eine uneingeschränkte Betätigung im Alltag und Beruf sind noch einige Wochen der physiotherapeutischen Beübung notwendig.

Sollten Sie an einer Arthritis oder Arthrose des oberen Sprunggelenkes leiden, stellen sie sich gerne in unserer Fußsprechstunde (Dienstags 8:00 bis 13:00 Uhr, Terminvereinbarung unter Tel. 04192-90-2240 ) vor. Hier können wir Sie individuell beraten und gemeinsam klären, welches Therapieverfahren für sie am geeignetsten ist.